Am äußersten Meer

Hier in Kiribati gibt es neben wenigen christlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern eine nicht zu kleine Zahl weltlicher Feiertage. Letzte Woche war „mein“ Feiertag, denn am 05. Oktober ist World Teachers’ Day. Am Donnerstag wurde dies in den Schulen gefeiert und am Freitag war dann für alle frei. An den Zäunen der Schulen hingen überall bunte Zeichnungen von Schülern, als Dankeschön an ihre Lehrer. Da kann man als S-tudienrätin einer deutschen Bildungsinstitution schon ein bisschen neidisch werden. Diese Anerkennung für Lehrende ist übrigens nicht nur hier in Kiribati Brauch, auch im anglo-amerikanischen Raum ist es durchaus üblich, sich am Ende des Schuljahres mit einer Karte bei seinen Lehrern zu bedanken. Vielleicht würde es sich lohnen, ein wenig Gehalt gegen ein bisschen mehr Wertschätzung zu tauschen? Da der Freitag  nun also frei war  und wir deshalb wie sonst an Samstagen den größeren Teil der Insel für einen ordentlichen Kaffee überquerten, kon

Drei Kategorien Menschen kommen nach Kiribati, und jede hat ihren eigenen Charme: missionaries, mercenaries und misfits. Die missionaries, die Missionare, sind teilweise wörtlich zu nehmen, teilweise auch nicht. Ganz wörtlich zu nehmen sind sie in Bezug auf die Mormonen. Sie sind stets von weitem zu erkennen, denn sie sind grundsätzlich sehr jung, auf einem Fahrrad unterwegs und tragen ein Outfit aus weißem Hemd mit Krawatte, Umhängetasche, schwarzer Hose (aufgekrempelt oder mit der Schere auf 7/8 gekürzt) – und Flipflops. Alle Mitglieder der „Latter Day Saints“, wie sie auch heißen, gehen, meist nach Abschluss der Schule, für 18 bis 24 Monate in den Missionsdienst. Der Missionsdienst geht in beide Richtungen, auch die jungen kiribatischen Mormonen leisten ihn ab. Sie sind anschließend begehrte Arbeitskräfte, denn sie sprechen ausgezeichnet Englisch, sind diszipliniert und haben kein Alkoholproblem, da sie keinen Alkohol trinken. Neben diesen „echten“ Miss