Of Rats and Men
Disclaimer: Dies ist nichts für schwachbrüstige Nagerfeinde.
Wenn man in Kiribati lebt, dem Land ohne Handwerker, ist es
sehr hilfreich, eine ganze Schule mit sehr begabten Ingenieuren und Handwerkern
nebenan zu wissen. Gestern Nachmittag beispielsweise kam ein Lehrer, gelernter
Schweißer, zu uns, um unsere leckende Dusche zu reparieren (die Tatsache,
überhaupt Wasser zu haben, verdanken wir dem Ersten Ingenieur und seinen
magischen Händen, sowie auch seinem Freund mit dem Tankwagen). Während er auf
den Trainee wartete, den er zurück in die Schule geschickt hatte, um passendes
Werkzeug zu holen, unterhielten wir uns über das Haus. Ja, es sei schon schön,
meinte ich, wenn aber doch die Ratten nicht wären. Heute Morgen zum Beispiel
hätte ich ein neues Loch im Moskitofenster gefunden, durch das die Ratte da –
wie aufs Zauberwort bestellt, saß die Ratte ungefähr einen Meter neben. Dann
begann eine Rattenjagd durchs Wohnzimmer, die den beiden Trainees großen
Spaß machte und mich beruhigt zurückließ, denn nun war bestimmt auch die letzte
Ratte gestorben, Lotteluise hatten wir schließlich schon am Dienstag
beerdigt. Dafür, dass sie schon dem Tod geweiht war, war dieses
Tier allerdings noch erstaunlich agil, dem festen Griff meines Lieblingstrainees entkam sie nicht. (Er ist ca. 1,50m, trägt eine riesige bunt verspiegelte Sonnenbrille und ist sehr aufmerksam und absolut liebenswert. Vor Ratten hat er keinen Angst.)
Um eine lange Geschichte abzukürzen: Gestern Abend saß bei
unserer Rückkehr die nächste Zeitlupenratte auf der Gardinenstange – auch diese
aber leider noch mit mehr Lebenskraft ausgestattet als vermutet. Am Ende der
Jagd hatten wir das Sofa auseinandergenommen – und trotzdem keine Ratte. Wir konnten
sie allen Bemühungen zum Trotz nicht wiederfinden.
Das konnten wir dann heute Morgen, als wir sie zwischen Mückengitter und Metallgitter im Fenster eingeklemmt fanden – lebend. Die Details erspare ich uns allen, kurzgefasst, sie lebt jetzt nicht mehr.
Das konnten wir dann heute Morgen, als wir sie zwischen Mückengitter und Metallgitter im Fenster eingeklemmt fanden – lebend. Die Details erspare ich uns allen, kurzgefasst, sie lebt jetzt nicht mehr.
Am Montag wird das Rattendrama hoffentlich ein Ende finden,
denn dann wird „Puss“ direkt vom Tierarzt kommend hier bei uns eintreffen. Ich
habe ihre Vorbesitzerin gestern im Pool der australischen High Commission
kennengelernt (den diese netterweise einmal die Woche für alle auf macht), eine
äußerst kernige Australierin. Wenn ihre Katze nur halb so kernig ist wie sie,
wird alles gut.
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