Hallo Tarawa



Wir sind zurück auf der Insel – sie ist immer noch nicht untergegangen. Aber laut der neuen Regierung wird sie ja auch nicht untergehen, stattdessen werden – weil Gott nicht zulassen wird, dass diese wunderschönen Inseln untergehen – Heerscharen von Investoren kommen und daraus das Dubai oder Singapur des Südpazifiks machen. Sagt der Präsident. Ein Mitglied der Opposition wies dezent darauf hin, dass Gott uns ja auch einen Verstand gegeben hätte und man diesen sogar benutzen könnte.
Auf der Insel ist also alles beim Alten, an einigen Stellen wurde sogar ein wenig aufgeräumt. Dafür gibt es mehrere Fälle von Denguefieber. Wir sprühen uns also den ganzen Tag mit Moskitospray ein und duften ganz unglaublich. Außerdem hat, offenbar ist hierfür ganz allein eine  einzelne Mitarbeiterin zuständig, das Umweltministerium eine neue Schwarzliste veröffentlicht. Neben Kartoffeln sind nun auch Avocados und Paprika auf dieser Insel nicht erlaubt. Während ich zugestehen kann, dass das Fehlen von Avocados und vielleicht sogar Paprika ein echtes first-world-problem ist, könnten Kartoffeln hier wirklich eine Reihe von Ernährungsproblemen lösen. Nun wächst eine ganze Generation ohne Kartoffeln auf und wird sie, selbst wenn sie eines Tages wieder erlaubt sein sollten, nicht kennen und schätzen. Ach Kiribati.
Nicht nur Kartoffeln, sondern auch Avocados und Paprika gibt es hingegen in Neuseeland, wo wir uns zuvor noch 12 Tage lang auf den Südpazifik einstellen konnten.  Alle Klischees treffen dort zu: Die Landschaft ist absolut spektakulär, alles ist unglaublich grün, die Himmel sind weit, und es gibt so viel guten Kaffee, dass man den ganzen Tag wie Hammy, das Eichhörnchen aus „Ab durch die Hecke“, durch die Gegend sausen kann. Überall arbeiten junge Europäer, die hier „the best time ever“ (sprich: bist time iver) haben und für immer bleiben möchten. Alle Warnungen in Reiseführer und Mietwagenunterlagen treffen ebenfalls zu, jede mit dem Auto zurückgelegte Strecke braucht ungefähr ein Drittel mehr Zeit als ursprünglich veranschlagt. Das nennt man Entschleunigung und ist eine gute Vorbereitung auf Kiribati. 12 Tage auf der Nordinsel also, die uns von Beachlands über Rotorua nach Napier, von dort weiter nach Wellington und schließlich auf die Coromandel-Halbinsel führten. Zum Abschluss waren wir noch einen Tag in Auckland und verbrachten die letzte Nacht wieder in Beachlands, im bist-B&B-iver. 
Art Déco in Napier

Schwarzer Kieselstrand in Napier
Cable Car in Wellington, im Hintergrund Mount Victoria

Die Deutsche Botschaft in Wellington. Oder wie ein naher Verwandter anmerkte: James Bonds Altenheim
(Das Badezimmer ist vollständig in Ocker gehalten. Es ist beeindruckend in seiner Scheußlichkeit.)


Coromandel

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Battle of Tarawa

Auf der Straße

Erst zwei, dann vier