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Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Erst zwei, dann vier

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Wir haben Kätzchen. Entgegen sonstiger Gewohnheiten wartete Puss heute morgen sehr geduldig, bis ich ihr die Tür aufgemacht und ihr Frühstück serviert hatte - nur um dann wegzugehen, ohne das Essen anzurühren. Kurz darauf kam sie mit einem schwarzen und einem roten Kätzchen wieder - endlich, wir warten schließlich seit fast zwei Wochen auf ihren Auftritt. Das Rote büxte  in den ersten 50 Minuten gleich zweimal aus und musste durch gutes Zureden durch ihre Mutter dazu gebracht werden, durch den (dichten) Nachbarszaun zu steigen und zurück ans Haus zu kommen. Das schwarze war nicht so abenteuerlustig und versteckte sich am Haus. Wir freuten uns, die Kätzchen endlich kennen zu lernen und waren auch über die Anzahl beglückt, zwei Kätzchen sind schließlich gut vermittelbar. Das Trio kam und ging den Vormittag über, und irgendwann nach der Mittagspause war Puss verschwunden und hatte offenbar auch ihre beiden Jungen mitgenommen. Als ich draußen ein Quieken (die Kätzchen klingen wie Vögel) un

Moskitos

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Wir leiden, schon wieder, unter einer Moskitoplage - vier Stiche zwischen Aufstehen und Zähneputzen sind ein untrügliches Zeichen. In Nordeuropa sind Mücken vor allem eine lästige Angelegenheit,  in den Tropen sind sie aber nicht nur lästig, sondern oftmals gefährlich. Sie übertragen Krankheiten wie  Dengue-Fieber, das Zika-Virus und Chikungunyafieber, eine Krankheit, die rheumaartige Gelenkschmerzen hervorruft und bei einem schlimmen Verlauf zu hämorrhagischem Fieber führen kann. Während lange der einzige Schutz vor diesen Krankheiten aus Moskitonetzen und Sprays - und in britischen Kolonialgebieten Gin Tonic - bestand, man also nur versuchen konnte, die Moskitos möglichst weit von sich fern zu halten, hat man inzwischen durch eine 1993 gemachte Entdeckung eine viel raffiniertere Methode. Ich fürchte,  ich kann das Verfahren nicht auf so wundervoll unterhaltsame Weise wiedergeben, wie es mir gestern von der vietnamesischen Ärztin geschildert wurde. Sie vertritt das World Mosquito Pr

Dahin, wo es schön ist: Hobart, Tasmanien

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Zurück dahin, wo es schön ist. Nach drei Nächten in Sydney flogen wir, nachdem uns ein ursprünglich aus Kuba stammender Taxifahrer zwischen Hotel und Flughafen ausführlich an seinen rassistischen Ansichten hatte teilhaben lassen, nach Hobart. Hier warteten strahlender Sonnenschein und ein weißer Toyota Corolla auf uns, der uns in den folgenden 12 Tagen sicher durch Tasmanien brachte (und am Ende der Tour nicht mehr ganz so weiß war wie am Anfang). Die ersten drei Tage hatten wir für Hobart selbst reserviert, hauptsächlich, um das MONA anzusehen. Das „Museum of Old and New Art“ liegt auf einer Halbinsel nördlich von Hobart. Erdacht, entworfen und finanziert wurde und wird es von David Walsh, einem Tasmanier, der sein Geld durch ein von ihm entwickeltes System für Pferdewetten gemacht hat. Als ihm der australische Fiskus auf die Pelle rückte, investierte er das Geld kurzerhand in die Berriedale Peninsula und das auf ihr liegende Weingut und baute hier ein Museum

Wenn der Ernstfall eintritt

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Am Samstagabend waren wir auf einer Party am anderen Ende der Insel eingeladen. Wie für alle sozialen Zusammenkünfte galt auch hier, dass man anfing, solange es noch hell war (i. e. vor 18.30 Uhr), damit man die Lokalität überhaupt finden kann. Somit war die Party um 22 Uhr schon in einem fortgeschrittenen Stadium und auf der hinteren Veranda steppte der Bär (wenngleich dieser angesichts der Größe der Versammlung und der großen Anzahl von Australiern eher ein Koala war). Eine Freundin, der Captain und ich saßen auf der vorderen Veranda, wo man sein eigenes Wort verstehen und über die Straße auf den Ozean schauen konnte. Ein Zischen unterbrach unsere Unterhaltung und als ich mich umdrehte, konnte ich sehen, woher es kam: Eine rote Signalrakete zog einen Bogen über das Wasser. „That’s a distress signal“ sagte der Captain und ging zum Zaun.  (So schnell war ich nicht - dieses Bild stammt aus den Weiten des Internets - aber so sah es aus.)  Es war zwar eine klare Nacht, der le

Dahin, wo es schön ist: Sydney

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Nicht halb so unterhaltsam wie die Abreise aus Tarawa war unsere Ankunft in Sydney, dafür umso schöner. Im Landeanflug konnte man von unserer Fensterseite aus vor dem letzten Abendrot die Sydney Harbour Bridge und das Opernhaus in voller Beleuchtung sehen. Nach der Landung sind wir mit dem Taxi ins Hotel gefahren, wo wir von den weißen Kacheln des Badezimmers geblendet wurden und über die Freundlichkeit und das Tempo des Services staunten. Offenbar muss man in Sydney die Vögel durchnummerieren, damit man auch ja keinen verliert. Ist am MTC ja auch nicht anders. Obwohl die Skyline eine riesige, wuselige Großstadt suggeriert, zeichnet sich Sydney vor allem dadurch aus, dass alle Menschen sehr entspannt sind. Die Innenstadt ist teilweise autofrei und so überschaubar, dass man alles zu Fuß erledigen kann. Das entschleunigt. Die beiden Hauptattraktionen: Harbour Bridge und Opera House. Als Kind hatte ich ein Bilderbuch, in dem das Opernhaus vorkam und war mir immer siche

Aus gegebenem Anlass

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Am heutigen Montag beginnt in Bonn die „COP23“, die 23. Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Der Gastgeber Fidschi wirbt seit Monaten auf den Flugzeugen von Fiji Airways mit dem Logo. Das Bundesumweltministerium teilt in einer Pressemitteilung mit, dass dies die größte jemals in Deutschland veranstaltete zwischenstaatliche Konferenz sei. Und die deutschen Medien berichten ausführlich über untergehende Inseln – Fidschi, die Marshalls, und eben Kiribati. Treffend erfasst hat die Situation Urs Wälterlin, dessen Artikel sowohl in der „ TAZ “ (3. November 2017) als auch im „ Handelsblatt “ (5. November 2017) erschien – offenbar ist dies ein Thema, das ideologische Gegensätze überbrückt. „Kiribati – Inseln der Albträume“ heißt sein Artikel und Wälterlin scheint tatsächlich vor Ort recherchiert zu haben. Anders als viele andere Autoren lässt er den Gedanken zu, dass viele der derzeitigen Probleme aus der Überbevölkerung rühren und nicht unb

Dahin, wo es schön ist

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Die letzte Waschmaschinenladung ist aufgehängt und die Koffer sind ausgepackt. Wir sind zurück auf der Insel, wo sich in drei Wochen eigentlich nichts verändert hat – weder in die eine noch in die andere Richtung. In drei Wochen Australien hingegen kann man sehr viel erleben und ich werde den Reisebericht in kleineren Dosen verabreichen. Beginnen wir mit der Abreise. Die Insel zu verlassen, ist gar nicht so schwer. Man kauft sich ein sehr teures Flugticket und fährt früh morgens zum Flughafen. Für die knapp 30 km lange Strecke hat man wohlweislich 60 Minuten eingeplant, und die braucht man dann auch, obwohl es erst 6.30h ist. Am Flughafen wird man an einem von drei Menschen bemannten Check-in Schalter versorgt. Einer bedient den Computer, einer schaut ihm über die Schulter, und wenn beide zusammen einen Kofferanhänger produziert und befestigt haben, darf der dritte den Koffer ca. 2m weit tragen, dort nimmt ihn dann ein weiterer Mitarbeiter entgegen. Nun nur no