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Es werden Posts vom Juli, 2017 angezeigt.

Im Südseeparadies

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Dort, wo mich einige wähnen, im Südseeparadies, bin ich wirklich nicht, Palmen im Garten hin oder her. Am Sonntag allerdings haben wir einen Ausflug dorthin gemacht. Teil des offiziellen Festwochenprogramms war ein Bootsausflug nach Nord-Tarawa, dorthin, wo das Tarawa-Atoll tatsächlich nach Südsee aussieht. Der beste Kompromiss zwischen ablaufendem Wasser und frühem Start war 8:00h, und trotzdem mussten wir noch ca. 2,5km durchs Watt laufen, um das Ufer zu erreichen. Wir waren auf dem letzten Boot und so sang der örtliche Chor schon, während wir uns dem Ufer näherten. Auch hier wurden, wie an allen Abenden zuvor, die Gäste zunächst einmal mit Blumenkränzen gekrönt, "garlanding". Jeder wurde mit einer aufgeschnittenen Kokosnuss begrüßt, aus der man direkt trinken kann. Das ist zwar inzwischen auch in jedem deutschen Hipster-Café möglich, fühlt sich hier aber doch um einiges authentischer an, wenn man die Palme, von der die Nuss kommt, sehen kann.  Hatte

Der 50. Geburstag

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1964 war das Hamburg Süd-Schiff „Cap Frio“ kurz vor Tarawa in die missliche Lage geraten, einen verletzten Seemann so schnell wie möglich in ein Krankenhaus ausschiffen zu müssen. Kiribati-Fischerleute halfen mit ihren Auslegerbooten und dem Kapitän fiel auf, was für geschickte Seeleute dies waren. Aus seiner Beobachtung wurde eine Idee und aus der Idee wurde 1967 eine Schule, die den Menschen hier eine echte wirtschaftliche Perspektive bietet. Das haben wir am Samstag kräftig gefeiert: Daneben kann man sich schon mal wie Edwina Mountbatten vorkommen... Parade der Trainees und Instructors Präsident und Captain Superintendent nehmen die Parade ab Parade der Polizeikapelle Demonstration der "Fire School" - und links oben unser Container Working aloft Mein persönliches HIghlight: Die Cocktailbar Zwischen Reden und Grußworten gibt es immer wieder Tanzeinlagen Als ganz am Ende Teraaka, der Gott der Navigation tanzt

Of Rats and Men

Disclaimer: Dies ist nichts für schwachbrüstige Nagerfeinde. Wenn man in Kiribati lebt, dem Land ohne Handwerker, ist es sehr hilfreich, eine ganze Schule mit sehr begabten Ingenieuren und Handwerkern nebenan zu wissen. Gestern Nachmittag beispielsweise kam ein Lehrer, gelernter Schweißer, zu uns, um unsere leckende Dusche zu reparieren (die Tatsache, überhaupt Wasser zu haben, verdanken wir dem Ersten Ingenieur und seinen magischen Händen, sowie auch seinem Freund mit dem Tankwagen). Während er auf den Trainee wartete, den er zurück in die Schule geschickt hatte, um passendes Werkzeug zu holen, unterhielten wir uns über das Haus. Ja, es sei schon schön, meinte ich, wenn aber doch die Ratten nicht wären. Heute Morgen zum Beispiel hätte ich ein neues Loch im Moskitofenster gefunden, durch das die Ratte da – wie aufs Zauberwort bestellt, saß die Ratte ungefähr einen Meter neben. Dann begann eine Rattenjagd  durchs Wohnzimmer, die den beiden Trainees großen Spaß

Angekommen

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Mauri! Meine erste Woche in Kiribati ist um, und der Schock lässt langsam nach. Schon auf der Fahrt vom Flughafen zu unserem Haus musste ich feststellen, dass ich mir, allen noch so detaillierten Beschreibungen zum Trotz, nicht annähernd hatte vorstellen können, was mich hier erwartet. Die Armut und die Überbevölkerung stehen in einem krassen Gegensatz zum blauen Meer und den vielen grünen Palmen.   Der nächste Schock kam nachmittags im Supermarkt, zum einen bezüglich des Angebots, einer sehr zufällig zusammengestellten Auswahl, die irgendwie keine Mahlzeit ergibt. Das, zum anderen, zu Preisen, die jeden Nordseeinsel-Edeka wie einen Schnäppchenladen aussehen lassen und die eine sofortige Erklärung dafür liefern, warum die Bevölkerung sich hier überwiegend von Reis und Zucker ernährt (mit verheerenden Folgen für ihre Gesundheit). Dienstagabend durften wir bei unserer Rückkehr unsere Mitbewohnerin, ich nenne sie Lotteluise, kennenlernen, sie ist pelzig, hat einen nackten Schwa

Fiji

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Bula! In Fiji wird man sehr herzlich willkommen geheißen – am Flughafen grenzt es fast an Kitsch. Zwei Männer spielen Ukulele und singen dazu. Nach 10 Stunden Flug mit einer chinesischen Reisegruppe, auf dem die unglaublich nette Besatzung sich zunehmend resigniert an der Renitenz unserer Mitreisenden abarbeitete (Turbulenzen sind kein Grund, nicht selbstständig sein Tablett abzuräumen, nach mehr heißem Wasser für eine Tasse Nudeln zu fragen und zur Toilette zu gehen. Wenn meine Frau zwei Sitze braucht, dann stehe ich halt die Nacht über und ruckele an der Lehne meiner Mitreisenden). Davon abgesehen ist es in Fiji wunderschön. Es ist unglaublich grün und so reich an natürlichen Ressourcen. Die Menschen wirken sehr stolz auf ihr tolles Land und haben, so man das in ein paar Tagen beurteilen kann, sehr viel Bewusstsein dafür, es auch so schön zu erhalten. Nach unserer morgendlichen Ankunft in Nadi, im Westen der Insel, fahren wir mit dem Überlandbus in knapp fün

Hong Kong II

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Wie ist es in Hong Kong? Hong Kong ist groß und laut und im Juli auch sehr warm. An einigen Stellen merkt man noch die Vergangenheit als Kronkolonie – in ganz einfachen Dingen wie dem Linksverkehr, den Straßenschildern, der durchgehend zweisprachigen Ausschilderung – und trotzdem ist man hier mitten in Asien. Der Verkehr ist höchst effizient, hier wirkt, was woanders Theorie ist: Äußerst niedrige Preise für den Nahverkehr (eine Fahrt mit der U-Bahn über zwei Stationen oder eine Fahrt mit der Fähre von Kowloon nach Hongkong Island kosten umgerechnet ca. 30 Cent) verhindern auch zu Stoßzeiten den Verkehrskollaps. Der Flughafen ist mit einem Schnellzug angebunden, von dem München nur träumen kann. Der Service ist hocheffizient, dabei aber gelegentlich von einer Freundlichkeit, die Berliner Taxifahrern alle Ehre machen würde. Als wir am ersten Abend in einem chinesischen Café essen gehen, bekommen wir unser Essen kommentarlos mit Stäbchen vorgesetzt. Wir meistern die Herausforderu

Hong Kong

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Hong Kong, erster und zweiter Tag:

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